WANDERN IN DEN KARPATEN
Die Urwälder
und Gebirge der wilden Karpaten mit Wölfen, Bären und Luchse sind ein Paradies
für Naturfreunde. Super Wanderwege im Retezat-Gebirge, die Waldeinsamkeit und
die weite und sehr ursprüngliche Natur.
Wir fahren über
Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und entlang der türkisch-griechischen
Grenze.
Ungarn ist kein
großes Land, es gibt aber trotzdem sehr viel zu sehen. Viel Geschichte, viele
historische Bauten sowie einige schöne Bäder. Die Großstadt Budapest, der
Verkehr und die vielen Menschen hatten wir hinter uns gelassen und fuhren weiter
in den Süden Ungarns und haben uns die kulturelle Hauptstadt Pécs (deutsch
Fünfkirchen) angeschaut. Eine sehenswerte Stadt mit türkischem Flair, wo der
ungarische König die Schlacht gegen „die Türken" verlor, Moscheen, einem
unterirdischen Friedhof aus spätrömischer Zeit mit ausgemalten Grabkammern,
türkischen Bädern. In Pécs findet man massenhaft ungarische und auch deutsche
Geschichte, sowie Ortschaften, die „deutscher" sind als man es für möglich
gehalten hätte. Die Ungarn wurden interessanterweise von den Spaniern
„die Türken"
genannt, als sie im Jahr 942 in
Spanien einfielen. Ein Abstecher in die
Puszta, die ungarische Tiefebene, was ein Synonym für „nichts" ist, das
heißt viel zu sehen gibt es da nicht. Und natürlich das „ungarische Meer", der
Plattensee zum baden der Hunde. Wir übernachten auf einem verlassenen
Campingplatz, auf dem Thomas vor 25 Jahren schon mal war, der durch den Krieg in
Kroatien vermutlich mangels Gäste geschlossen wurde.
In
Transsylvanien wird noch die Wanderschäferei betrieben. Die Schäfer ziehen mit
ihren Herden im Mai in das Gebirge und bleiben dort bis zum Herbst. Bei den
Herden sind immer mehrere Herdenschutzhunde und auch kleinere Treibhunde. Die
Rumänen sind sehr freundlich, hilfsbereit und interessiert. Der Tipp eines
Einheimischen bei einer Bärenbegegnung: Photo machen, dann langsam zurück und
dem Bären den Weg frei machen :-) Gut gefrühstückt machen wir uns auf den Weg zu
einer Wanderung durch die Wälder. Der Zugang zum Gebirge ist nur durch
überwinden über steil aufragende Felswände einer unberührten Natur zu erreichen.
Wir konnten vier wild lebende Bären aus ca. 100 Metern Entfernung beobachten.
Wir schlafen tief im Wald, draußen wird es düster. Nach 19 Uhr entfernen wir uns
nicht mehr weit vom Fahrzeug. In der Nacht knackt und knurrt es, ein Bär
schnaubt. Am nächsten Tag stellen wir fest, dass der geschlossene Deckel unseres
Kugelgrills daneben lag. In den Wäldern um uns herum gibt es viele Bären. In Rumänien
insgesamt über 6.000 Bären. Übertriebene Angst ist nicht notwendig, wenn man den
nötigen Respekt vor den Tieren hat. Am Morgen kochen wir Kaffee und frühstücken
die lokalen, auf der Alm produzierten Käsesorten. Wir fahren zum Lac St. Ana und
übernachten auf einer Campingwiese ohne bewirtschaftete Unterkunft. Heute
wandern wir in die den See umschließende Berge. Der Weg wird immer enger und
führt immer mehr ins Unterholz, immer wieder finden wir Bärenspuren und
blauschwarze Kothäufen. Die bläuliche Färbung kommt durch die Blaubeeren, die
die Bären hier in großen Mengen fressen. Nachdem der Wald immer dichter wird,
bemerken wir plötzlich einen sehr intensiven beißenden Gestank. Ein Bär muss
direkt in der Nähe sein. Uns wird nun doch etwas unwohl und wir kehren um. In
der Nacht müssen in unmittelbarer Nähe Bären gewesen sein. Als wir morgens zum
Plumpsklo gehen, finden wir einen frischen Haufen, aber das „Hakle" scheint ihm
ausgegangen zu sein :-) Ein Schäfer mit seiner Herde zog frühmorgens über die
außer uns vollkommen leere Zeltwiese. Auch zu Dracula führt es uns. Wir besuchen
die Stadt Bran mit der als „Dracula"-Schloss bekannten Tärzburg. Bevor wir über
die bulgarische Grenze fahren, besichtigen wir noch zwei Kirchenburgen, die im
Fall von türkischen Angriffen den Dörfern als Rückzugsort dienten. Wir machen
Halt an einem schönen Restaurant und essen leckere Landesspezialitäten.
Wir fahren auf
ungewohnt guten Straßen über die bulgarische Grenze, entlang der Küste des
Schwarzen Meeres und halten immer wieder zum baden. Weiter geht es dicht an der
türkischen und griechischen Grenze in das Mittelgebirge. Überall sind
Polizeikontrollen, die den Rauschgiftschmuggel aus der Türkei verhindern sollen.
In den Rhodopen befinden sich die ältesten Bäume Bulgariens, jahrhundertealte,
50 - 60 Meter hohe Schwarzfichten. Unser nächstes Ziel ist das Hochgebirge. Das
Rila-Gebirge mit einer Höhe von 2600 Metern, Gletscherseen, Wasserfälle und
wilde Schluchten. Wir kaufen frisch abgefüllten Gebirgshonig und füllen unsere
Wassertanks mit Quellwasser. Hier gibt es keine Campingplätze und auch keinen
Tourismus. Wir wandern in der Weltabgeschiedenheit der Hochgebirgen in der sehr
reinen, kristallklaren Luft und übernachten auf 1850 Metern, um am nächsten Tag
den Aufstieg auf den Gipfel zu machen. Am nächsten Morgen liegen 10 Zentimeter
Neuschnee. Die Temperatur ist auf Null Grad gefallen, es stürmt und schneit und
durch die tiefhängenden Wolken ist die Sicht auf wenige Meter beschränkt. Damit
ist die Wanderung auf den Gipfel viel zu gefährlich und wir fahren zurück ins
Tal. Nach der Besichtigung des weltbekannten Rila-Klosters essen wir nicht mehr
so warme Hühnersuppe mit warmem Klosterbrot. Wir beschließen nordwärts zurück
Richtung Rumänien zu fahren und dort noch ein paar Tage in Nationalparks zu
verbringen.



Verlassener Campingplatz in Ungarn




Das Dracula Schloss in Bran



Bärenbeobachtung in freier
Wildbahn...

... ist eine tolle Erfahrung



Als einzige Gäste auf der
Zeltwiese statten uns nur ein paar Schafe
früh morgens einen Besuch ab





Plumpsklo statt Luxuscamping


In vielen Orten wird in Rumänien
das Wasser aus Ziehbrunnen geholt

Schwimmen im eiskalten Bergsee




Schlammvulkane blubbern in einer
Mondlandschaft vor sich hin


















Auf einem alten Segelschiff essen
wir zu Mittag


Verkehrszeichen sind je nach Land sehr
individuell

Auf der Autobahn stand dieses
Schild, trotzdem gibt es
Pferdekutschenfahrer, die dies nicht beachten!

Baden im Schwarzen Meer



Glückliche Perros in freier Natur


Leya beschäftigt sich selbst wenn
wir ihre Tauchringe nicht dabei haben
und holt große Steine aus dem Wasser, sehr zum Leidwesen ihrer Zähne



Im Sommer vom Schnee überrascht!











Gute Nacht...
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