KORSIKA AUF ABWEGEN
Korsika mit Hunden ist klasse! Die
wilde, unberührte und eindrucksvolle Berglandschaft ist ein Paradies für unsere
Hunde und natürlich auch für uns Menschen. Wir fuhren vom Cap Corse (im Norden)
in den Süden Korsikas bis Bonifacio. Wir sind den Spuren der Korsischen Hirten
gefolgt, die sich mit Eseln einen Weg durch die wilde Natur bahnten und
wanderten auf abwechslungsreichen Pfaden durch Laub- und Kiefernwälder. Unsere
Hunde plantschten in den Flüßen und Cascaden (Naturschwimmbecken), die wir
schwimmend und watend durchwanderten. Immer den süßen Duft der Macchia in der
Nase, den wildwachsenden Bäumen, Sträuchern, Blumen und Kräutern. Die Kiefern
dünsten ätherische Öle aus, die die Lunge verwöhnen. Die Dörfer sind noch sehr
urtümlich. An einer kleinen Badegumpe holen wir unser Picknick aus dem Rucksack
und essen Ziegenkäse, eine besondere Delikatesse, den wir auf dem Markt
einkaufen. Zum Dessert gibt es Kastanienkuchen. Überall gibt es Kastanien, die
als Grundnahrungsmittel das Getreide ersetzen und in Backwaren verarbeitet
werden und den verwilderten Hausschweinen als Nahrung dienen.







Wir laufen lautlos über den
Waldweg Richtung Zonza, dessen Untergrund durch die vielen Kiefernadeln so weich
wie ein Teppichboden ist. Hier in der Wärme duftet der Wald ganz anders.



Die halbwilden Schweine laufen
frei herum...


...und stöbern immer
nach Essbarem











Bonifacio
liegt an der südlichen Spitze der Insel, deren Kreidefelsen senkrecht ins Meer
abfallen...

...mit Häusern auf den Klippenrand
gebaut
Nach kurzem Badestopp an einer Traumbucht
mit türkisblauem Meer und grob gemahlenem Korallensand,
decken wir uns im Hyper-U für die nächsten Tage mit Lebensmitteln ein.


Weiter
geht es in die Berge. Steinig ist der Anstieg zur Montagne de Cagna, der höchsten
Bergkette im Südwesten, von der man bei guter Sicht bis Sardinien sieht. Ein
alter Mann warnte uns, "die Route ist schlecht!" Für uns daher gut, eben weil
sie noch "schlecht" ist. Begeisternd rumpeln wir über steinige Passagen, die
steil nach oben führen. Die ganze Gegend ist recht unwegsam und wild. Ein
beachtlicher Höhenunterschied trennt uns von der Küste. Überwältigend ist der
Ausblick und die Weite. Nur ein Fußweg führt weiter durch das unwegsame Gebiet
über den Kamm des Cagna-Gebirges. Neunhundert Meter höher als der Meeresspiegel
liegt hier oben in völliger Abgeschiedenheit ein verlassenes Hirtendorf, das
unter riesigen Olivenbäumen kaum auffällt. Der runde Backofen ist dem Verfall
überlassen.

Die "route en terre" auf das
Bergeries de Naseo

In
traumhafter Bergkulisse



Wir fahren weiter ins Hochgebirge
durch das Tartagine-Tal und wandern von einem entlegenen Forsthaus über
umgestürzte Kiefern und Wildbäche hoch bis zum Sattel. Sogar ein Adler kreist
über uns.










Sechs Stunden Einsamkeit!

Der Strand von Calvi mit der
Zitadelle im Hintergrund


Leya taucht
ab
Leya machte wieder ihre
"Tauchgänge". Sobald wir am Strand waren, schwimmte sie ununterbrochen im Kreis,
taucht unter nach irgendwas, vielleicht irgendwelche Fische, denen sie
nachtaucht oder Wasserpflanzen. Wir mussten sie wirklich rausholen, aber sie
wollte sofort wieder zurück ins Wasser.


Mit der Corsica-Ferries geht es
von Calvi zurück nach Savona


Wir waren schon zum neunten Mal auf
Korsika. Die „Insel der Schönheit“, wie die Korsen ihre Insel nennen, ist
zwar längst kein Geheimtipp mehr, aber es gibt immer wieder Neues zu entdecken.
Wer den süßen Duft der Macchia und der wildwachsenden Bäume einmal in sich
aufgenommnen hat, fasst schnell den Entschluss, hierhin zurückzukehren. Der Hafen in Savona (bei Genua) ist aus Süddeutschland schnell zu erreichen. Auf der Strecke
Genua-Bastia benötigt man nur knapp sechs Stunden Überfahrtzeit. |