SOMMER SONNE STRAND UND...
Der Gardasee. Ein Dorado für
Surfer, Kitesurfer und Segler. Auch Mountainbiker und Kletterer kommen auf ihre
Kosten. Hohe Zypressen über blauem Wasser säumen die Straßen.
Unsere Mädels eilten schon ganz
aufgeregt durch das Haus. Herrchen packt die Koffer! Bonnie wollte ihren Bongo
mit einpacken. Bereits das 23. Mal ist es nun, dass wir uns auf den Weg in die
Berge des Lago di Garda machen. Waren wir früher im Nordteil mit den Enduros
unterwegs, lassen nun zackige Grate über Buchenwälder im Westteil unser
Wanderherz höher schlagen.
Die letzte Tour liegt bereits 8
Jahre zurück. Wir fahren über Riva und Limone nach Campione. Der kleine Ort
liegt direkt unter einer steilen Felswand und ist durch einen Tunnel mit der
Gardesana verbunden. In dem kleinen Örtchen Campione mit seiner Baumwollspinnerei wird
gewaltig investiert. Außer einigen Surfern interessierte sich niemand für das
Fleckchen Erde unter der steilen Felswand. Nun ist eine exklusive Ferienanlage
samt Yachthafen geplant. Ein großer Teil wurde abgerissen und Appartementbauten
sind bereits entstanden. Die neue Touristenwelt hat den Charakter des Orts
vollständig verändert.
Unsere heutige Tour führt uns von
Campione aus, nach steilem, spektakulärem Anstieg durch eine Schlucht hoch über
den Gardasee mit überwältigenden Seeblicken, entlang senkrechter Felsabbrüchen. Der
Weg ist in den senkrechten Fels hinein gehauen und schraubt sich in steilen
Serpentinen durch die Felswände der Schlucht empor. Wir durchwandern einen Tunnel
in gebückter Haltung. Zu unserer Rechten bricht senkrecht der Fels ab. Wir
gewinnen rasch an Höhe und im Osten sehen wir den Monte Baldo. Es ist kühl und
schattig. Die Sonne gelangt nur selten in diese enge Felslandschaft. Wir
klettern durch die Felswand, einige Passagen sind nur für Schwindelfreie zu
empfehlen. Wer es bis hoch schafft, wird mit dem herrlichen Ausblick auf den
Gardasee belohnt. Nach einem Cappuccino führt uns ein Weg in engen Kehren steil
und geröllig durch Naturtunnels und Überhängen bergab nach Tremosine.
Am nächsten Tag wandern wir zur
Malga Tombea hinauf. Stollenreifenabdrücke zeigen, dass diese Strecke bei
einheimischen Trialisten recht beliebt ist. Die Fahrbahnbreite reduziert sich
auf zwanzig Zentimeter. Ein Fahrfehler dürfte fatale Folgen haben. Der freie
Flug ins Tal wird durch keine nennenswerte Randbegrenzung behindert. Man stelle
sich die Schlagzeile vor „Surfer von Motorradfahrer erschlagen“. Hoch oben
noch zwischen Schneeresten, sitzen wir wenige Stunden später in wärmender Sonne am
Seeufer bei sanft plätschernden Wellen. Pünktlich um 18 Uhr, als wir zurück nach Campione laufen, läuten die Glocken der kleinen Kirche ihre Melodie.








Badespaß in der Schlucht hoch über
dem Lago di Garda











Der See tief unter uns

Hier hat man einen einmaligen
Blick auf Campione
und den nördlichen Gardasee

Cafe weit über Campione



Die kleine Kirche in Campione am
schroffen Felsen










Riva del Garda

In Riva, Surfer-Mekka am Nordufer,
wird uns überdeutlich, wie weit wir vom Urlaubsziel Gardasee wirklich entfernt
waren. 1200 Höhenmeter trennen hier Welten.
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