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LEYA IM TV
Wir erhielten einen Anruf des
Fernsehsenders VOX, der gerne Leya mit der Kamera beim Tauchen begleiten würde.
Der Produktionsleiter sucht für die Sendung "Wildes Wohnzimmer" auf VOX
tauchende Hunde für einen Wettbewerb. Nicht einfach, aber die
Filmproduktionsfirma ist fest davon überzeugt, noch mindestens einen Hund zu
finden. Doch keiner, außer Hunde die kaum mehr als kurz den Kopf unter Wasser
stecken, wurden gefunden. Wir haben abgelehnt da wir nicht möchten, dass unsere
Rasse ins Visier der Medien gerät, mit allen negativen Auswirkungen wie z. B.
plötzliche Nachfrage durch Käufer, die einfach auch so einen Hund "wie im
Fernsehen" haben möchten. Jüngstes Beispiel, der "Obama-Hund". Darauf legen wir
keinen Wert. Wir möchten Interessenten, die sich mit den Eigenschaften der Rasse
auseinandersetzen und auch ihre Anlagen fördern und gerecht werden. Wir möchten
auch nicht den Eindruck vermitteln, dass alle Perros tauchen. Unsere andere Hündin
beispielsweise steckt ihren Kopf höchstens für ein Leckerli unter Wasser. Es
besteht die Gefahr, dass der Hund ernsthafte, gesundheitliche Schäden davonträgt.
Wer selbst mal versucht ohne Druckausgleich 4 m tief zu tauchen, der merkt
welcher immense Wasserdruck da bereits auf dem Trommelfell lastet. Der zu
spürende Schmerz kommt dadurch zustande, dass das Trommelfell gegen die
Gehörknöchelchen gedrückt wird. Wird der Druck zu stark, durchstoßen die
Knöchelchen das Trommelfell und das Trommelfell kann reißen. Der Hund kann, um
dies zu verhindern, weder Druckausgleich durch zuhalten der Nase und dagegenblasen, noch durch schlucken machen! Eisbären tauchen zwar auch ca. 5 m
tief, jedoch können sie den Gehörgang verschließen, wie übrigens auch Elefanten
und Flusspferde.
Im Januar lief nun die Sonderausgabe von Wildes Wohnzimmer über "tierische
Höchstleistungen". Unter anderem war ein Beitrag über den Rekordversuch im
Tieftauchen von Hunden zu sehen. Die Kandidaten waren ein Labrador und als
Favorit ein Portugiesischer Wasserhund. Beide Hunde schwammen allerdings nur,
ohne nach dem Dummy zu tauchen. Angeblich hatte es im Training am Tag zuvor gut geklappt, es wurde ein Video
eingespielt auf dem ein Hund zu sehen war der tatsächlich etwas getaucht ist. Es
war allerdings auch deutlich zu erkennen, dass dieser Hund weder der Labrador
noch der Cao war! Der Hund der auf der Einspielung zu sehen war, hatte keine
Rute und gekräuseltes Fell. Also eine Archivaufnahme eines Perro de Agua Español! Für die Rasse Cao de Agua
sicher nicht förderlich. Wie nicht anders zu erwarten wurde natürlich ein
kurzer Beitrag über Bo und B.O. (Barack Obama) mit Familie eingespielt.
Bedenklich an jedem Medienauftritt, selbst bei seriösen Sendungen, ist, dass man
keinerlei Mitsprache hat, was gesendet wird und wie die Aufnahmen
weiterverwertet werden. Schon aus diesem Grund möchten wir allen, denen etwas an
unserer Rasse liegt, empfehlen darauf zu verzichten, auch wenn es im ersten
Moment reizvoll erscheinen mag. Medienpräsenz führt zwangsläufig zu plötzlich
steigender Nachfrage und macht die Rasse für Vermehrer und Hundehändler
interessant, mit allen negativen Folgen wie unkontrollierte Zucht, Haltung unter
schlechten Verhältnissen, zu frühe Trennung der Welpen von der Mutter, Aufzucht
ohne menschlichen Kontakt und lange Transporte aus dem Ausland unter
tierschutzwidrigen Bedingungen. Viele anspruchsvolle Hunderassen werden durch
die Werbung erst bekannt und populär, und was folgt, sind häufig überforderte
und verzweifelte Ersthundebesitzer. Hier der Link zum Beitrag:
Wildes Wohnzimmer. Für sieben Tage
kostenlos, danach ist der Abruf bei VOX kostenpflichtig und kostet 0,99 €.
Link zum Ausschnitt über die Tauchversuche
der beiden Hunde. |
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