FUEGO DEL NORTE - PERRO DE AGUA ESPANOL
 

HOME

 DIE RASSE UNSERE HUNDE AUFZUCHT   WELPEN   AGILITY   NEWS  LINKS

 KONTAKT

ZÜCHTERWAHL DECKRÜDEN   GESUNDHEIT  INZUCHTKOEFFIZIENT    TREIBBALL

 DIABETIKERHUND

 

MANTRAILING (PERSONENSUCHE)

Monika, von der Hundeschule Schorndorf, veranstaltete ein tolles Mantrailing. Es hat wieder super viel Spaß gemacht, viel gebracht und wir freuen uns schon auf das nächste Mal mit Monika und Daniela. Vielen Dank an Beide! Ein herzliches Dankeschön an Monika auch dafür, dass sie diesen interessanten Artikel geschrieben hat und wir ihn auf unserer Website veröffentlichen dürfen

Lagebesprechung von Monika und Thomas
Thomas konzentriert (Frauen reden einfach mehr...)

Leya nimmt den Geruch auf...

...und startet durch

Thomas hinterher

Da geht´s lang

Thomas folgt Leya

Suchperson gefunden!
Leya bekommt nach getaner Arbeit als Belohnung Hühnerhälse von Daniela

Leya nochmal in Action

Mantrailer-Suchhunde verfolgen die Spur einer bestimmten Person anhand einer Geruchsprobe und werden bei der Suche von vermissten Personen eingesetzt. Diese Ausbildung kann in abgewandelter Form auch als Freizeitbeschäftigung betrieben werden.

Fun-Trailing ist besonders geeignet für sportliche Mensch-Hund-Teams, die einen ausgeprägten Bewegungsdrang mit Kopfarbeit  kombinieren möchten. Hunde mit Jagdeifer können hier auf sanfte und effektive Weise von unerwünschtem Verhalten auf erwünschte Teamarbeit umgelenkt werden.

Auch ältere Hunde lernen die Grundzüge der Individualgeruchssuche sehr schnell, da die Methode auf der angeborenen Fähigkeit zur Geruchsdifferenzierung basiert und können altersgemäß körperlich und geistig aktiv beschäftigt werden.

Gleichzeitig  wird bei dieser Arbeit die Unbefangenheit des Hundes im Umgang mit fremden Personen gefördert. Besitzer von zurückhaltenden oder unsicheren Hunden  sind immer wieder überrascht, wie schnell ihr Hund zu Fremdpersonen Zutrauen findet.

1. Geruchsbild bzw. Geruchsbilder

1.1 Entstehung


Der Individualgeruch entsteht durch komplexe chemische Vorgänge unter verschiedensten Faktoren.

Vereinfacht ausgedrückt kann jedoch gesagt werden, dass der Individualgeruch einer Person durch vom Körper abgestoßene Zellen (ca. 50 Mio. Zellen pro Minute) und deren Zersetzung durch Bakterien entsteht. Jeder dieser Hautpartikel ist mit Bakterien beladen, die sofort mit der Zersetzung der Hautpartikel beginnen. Durch die Bakterientätigkeit entstehen Gase, diese bilden die Grundlage der sogenannten Individualgeruchsspur.

Der Individualgeruch ist für jede Person einzigartig wie ein Fingerabdruck. Er muss vom Körpergeruch unterschieden werden, der ja bekanntlich abgewaschen oder überdeckt werden kann. Nicht so der Individualgeruch – der Hund erkennt diesen auch nach einem Freibadbesuch.

1.2  Geruchsverteilung

Die Luftschichten am Körper eines Menschen sind wärmer und dünner als die der Umgebung, daher entsteht ein „Luftzug“ nach oben über den Kopf mit einer Geschwindigkeit von bis zu 35m/ min.

Skizze 1: Luftströmungen am Körper
frei nach: Scent and the Scenting dog by William G. Syrotuck

Die mikroskopisch kleinen Hautpartikel (besetzt von Bakterien, die wiederum von einer Gaswolke umgeben sind s.o.) verhalten sich nun ähnlich wie eine Rauchwolke. Zunächst werden sie nach oben getragen, dann, ca. 45 cm über dem Kopf, beginnt die Luft abzukühlen und die Partikel beginnen nach unten „abzuregnen“. Wo sie den Boden erreichen ist abhängig von den verschiedensten Faktoren, insbesondere Windverhältnisse, Turbulenzen über dem Boden, Differenz zwischen Außentemperatur und Körpertemperatur, Geschwindigkeit der sich bewegenden Person.

1.3 Unterscheidung „Luftgeruchsbild“ (airborne scent) und „Bodengeruchssbild“ (ground scent picture)

Luftgeruchsbild

Solange die Partikel in der Luft schweben, spricht man vom airborne scent Sie werden beeinflusst von Wind (=Verfrachtung der Partikel), Temperatur und Feuchtigkeit (=Einfluss auf Bakterientätigkeit, siehe unten: Hauptfaktoren, welche die Geruchsspur beeinflussen)

Skizze 2: Windeinflüsse auf den „airborne scent“
frei nach: Scent and the Scenting dog by William G. Syrotuck

Bodengeruchsbild

Läuft eine Person durch Wiese oder Wald, so hinterlässt diese zweierlei „Spuren“: zum einen Trittspuren mit Beschädigung der Bodenorganismen und/oder Pflanzen, zum anderen die Hautpartikel, die auf den Boden fallen. Das Geruchsbild der Trittspuren wird geprägt durch Bakterien, welche die zerstörten Bodenorganismen und/oder Pflanzenzellen zersetzen. Die Intensität der Bakterien-tätigkeit und ihre Entwicklung im Laufe der Zeit hängt stark ab von der Bodenstruktur, Feuchtigkeit, Vegetation und Temperatur.

Sobald die Hautpartikel auf den Boden fallen, sind sie Teil des Bodengeruchsbildes. Die Intensität der Bakterientätigkeit beeinflusst nun ob, wie und wie lange die Geruchsspur für den Hund wahrnehmbar ist.

1.4. Hauptfaktoren, welche die Geruchsspur beeinflussen

1. Wind
Der Wind trägt die Hautpartikel von der eigentlichen Fährte (Fußtritte) weg. Sein Einfluss ist jedoch schwer einzuschätzen, da die Windgeschwindigkeit in jeder Luftschicht variiert. Knapp über dem Boden herrschen u. U. ganz andere Verhältnisse wie auf Kopfhöhe. Vegetation bremst den Wind aus, die Hautpartikel bleiben hängen.  Aber sie kann auch Luftwirbel verursachen z. B. an Hecken oder Waldrändern.

Skizze 3: Windkanal durch Hecken
frei nach: Scent and the Scenting dog by William G. Syrotuck

2. Temperatur
In erster Linie beeinflusst Temperatur das bakterielle Wachstum, deren Zersetzungsprozesse und damit die Intensität des Geruchsbildes. Bei sehr hohen und sehr tiefen Temperaturen wird die Aktivität der Bakterien gebremst oder gar gestoppt. Ideal sind Temperaturen zwischen 4° C und 10°C. Auch hier gilt, dass die Temperatur zwischen den einzelnen Luftschichten stark variieren kann. Diese Unterschiede können zu erheblichen Turbulenzen führen, die wiederum die Hautpartikel verwirbeln und verfrachten.

3. Feuchtigkeit 
Feuchtigkeit, auch leichter Regen, fördert das bakterielle Wachstum und begünstigt die Geruchsbildung. Starker Regen dagegen trägt die Hautpartikel weg von der aktuellen Spur. Je länger der Regen anhält, desto schwieriger wird es für den Hund, die Geruchsspur auszuarbeiten.

4.Zeit
Der bakterielle Zersetzungsprozess beginnt, sobald die Hautpartikel vom Körper abgestoßen werden. Frische Fährten sind noch recht unterschiedlich ausgeprägt der Anteil Individualgeruch/ Geruchsbild der Bodenverletzungen variiert stark.

Diese Hauptfaktoren, die zum einen die bakterielle Tätigkeit, zum anderen ihre Verfrachtung beeinflussen, sind wiederum in erster Linie abhängig von der Umgebung. Vegetation bremst Windgeschwindigkeit und hält die Hautpartikel fest. Hindernisse wie Hecken, Mauern o.ä. verursachen Verwirbelungen, regelrechte Windkanäle können entstehen. Im Schatten herrschen ausgeglichenere Verhältnisse wie in der Sonne, Sonne und Schatten wechseln im Tagesverlauf. Harte Oberflächen sind für Bakterien eher lebensfeindlich (Hitze, Trockenheit), der Wind wirkt ungebremst und verfrachtet die Hautpartikel. Über einem Bach herrschen i.d.R. Abwinde aufgrund der Temperaturunterschiede, die Geruchsspur wird evtl. flussabwärts verlagert.

Auch das Verhalten der gesuchten Person beeinflusst das Geruchsbild entscheidend. Die Geschwindigkeit der Fortbewegung verursacht unterschiedliche Turbulenzen, der Hund erkennt, ob die Person läuft oder rennt. Die Aufwärtsbewegung des Luftstroms am Körper wird stärker, je höher die Körpertemperatur im Vergleich zur Umgebungstemperatur ist. Bleibt die Person stehen, so bildet sich ein sogenannter Geruchspool – eine Ansammlung der Hautpartikel, das Geruchsbild verstärkt sich. Verlässt die Person diesen Geruchspool, wird der Geruch schwächer.

Die Ausprägung der Geruchsspur ist also in jedem Fall einzigartig und wird entscheidenden Einfluss haben, wie der Hund arbeitet.

Die Ausprägung der Geruchsspur ist also in jedem Fall einzigartig und wird entscheidenden Einfluss haben, wie der Hund arbeitet.

Quellenangaben

  • Scent and the Scenting dog by William G. Syrotuck, Barkleigh Produktions, Inc., Mechanicsburg
  • Jack Shuler in “Boodhound”


provided by Fuego del Norte