DER NORDEN SPANIENS
Wer an Spanien denkt, verbindet
damit Sonne, Sandstrände und Meer. Zieht es uns seit jeher in den Süden
Spaniens, fahren wir diesmal in den Norden Spaniens, der ganz anders ist als der
Rest des Landes. Viel grüner und ursprünglicher. Die Nordküste ist kühl und
feucht, stürmische Kaps und raue Steilküsten, die sich die ganze Küste entlang
ziehen, dramatische Schluchten und unberührte Wälder, abgelegene Buchten,
wildromantisch und menschenleer. Ausländische Wohnmobiltouristen sind eine
Seltenheit. Wir wandern in den Regionen Kantabrien und Asturien und in den "Picos
de Europa", Spaniens größtem Nationalpark. Im Kantabrischen Gebirge leben in den
ausgedehnten Wäldern die letzten Braunbären, vor allem in den Regionen Asturien
und Kantabrien. Die Wahrscheinlichkeit, hier einen Bären in freier Natur zu
Gesicht zu bekommen, ist äußerst gering. Wir fahren an der Küste entlang über
Tarifa nach Andalusien. Tarifa ist Spaniens südlichste Stadt auf dem Festland.
Hier treffen Atlantik und Mittelmeer aufeinander. Auch haben wir wieder einige
Züchter besucht und neue Erfahrungen gesammelt. Die meisten Perro de Aguas haben
wir in Nordspanien gesehen, dort gibt es viele Züchter, leider züchten die
Wenigsten dort Perro de Aguas mit Papieren.
Der Stier ist das Symbol Spaniens
Juhu, wir verreisen! Unsere Perras haben ihre Sachen
gepackt und können sofort losfahren. Freitag Punkt zwölf lässt Thomas den Kuli
fallen und fährt schnell nach Hause. Unser bunt gemischter Haufen, das sind
unsere Seniorinnen und spanischen Einwanderer und das "Baby", unsere Heartie-Bonnie, die
nur Blödsinn macht.
Sonnenreife Pfirsiche
In den letzten Tagen gab es
schwere Unwetter in Südfrankreich. Äste wurden abgerissen und ganz Bäume
entwurzelt.
Als wir die Pyrenäen überquert hatten,
finden wir einen großen verlassenen Bahnhof. Der Bahnhof wurde ca. 1900 gebaut,
war ein paar Jahre bis zum 1. Weltkrieg in Betrieb, dann wurde der Betrieb wegen
des Krieges eingestellt und danach nie wieder aufgenommen.
Las Bardenas Reales (Halbwüste in
Navarra)
Das Fischerstädtchen Santoña, mit
seiner ausgeprägten Fischertradition, ist touristisch weniger erschlossen.
Monumento al Pescador
(Fischerstatue)
Nach der Statue zu urteilen, waren
die Perros damals kürzer und hochbeiniger
Die nördliche Atlantikküste ist
mit durchschnittlich 17 Grad schon sehr kühl. Die Küste ist kein
Badewannen-Mittelmeer, sondern ein richtiger Ozean mit brandenden, dröhnenden
Wellen. Es gibt aber auch ruhige Buchten.
Einsame Badefreuden bei 19 Grad
und Regenschauern
Gebadet haben wir oft in den Seen,
die angenehm warm sind.
Nach einigen Wanderkilometern in
den Picos de Europa, fahren wir nach Galicien. Galicien hat einen eigenen
Charakter. Den Reichtum der Region bildet das Meer. Ein gutes Drittel des
gesamten spanischen Fangs an Fisch- und Meeresfrüchten wird in Galicien an Land
gebracht. Das Pilgerziel Santiago de Compostela ist hier herausragend.
Aufstieg in die Picos bei blauem Himmel
Küste in Asturien
Gasse in Salamanca
Salamanca ist eine internationale
Uni-Stadt und liegt etwas abseits der innerspanischen Hauptrouten und wird
deshalb weniger stark besucht als andere Städte. Salamanca ist bekannt für seine
Kampfstierweiden.
Blick aus dem 1000-Sterne Hotel
über die Weiden von Sevilla.
Wir fahren über Tarifa nach
Andalusien, welches als „typisch spanisch“ angesehen wird. Andalusien ist voller
Gegensätze, mit spektakulären Landschaften. In der Nähe von Ubrique wandern wir
bei mediterranem Klima zum Salto del Cabrero (Sprung des Ziegenhirten), der
heißt zu Recht so, und weiter nach Benaocat, ein sonniges Dorf über der Stadt
Ubrique und überqueren die Sierra del Endrinal. Chipsy´s Vorfahren haben hier
Ziegen gehütet, sie macht lieber im Schatten Siesta. Während wir unser Vesper
auspacken, ziehen vier Adler über uns ihre Kreise
über unser „kleines weißes Lämmchen“ :-)
Blick über das weiße Axanquia-Dorf Ubrique
Schwarze iberische Schweine weiden
an einem verfallenen Cortijo
Die weltweit einmaligen
„Igeltannen“, sogenannte Iberische Tannen, die nur an diesen Stellen in Spanien
wachsen und die Eiszeit überstanden haben.
Jahrhundertealte Olivenbäume
„Perros No“, das erste was man in Spanien lernt. Man hört es überall, in Restaurants, in
Bussen und Straßenbahnen dürfen Hunde nur mit Maulkorb oder in einer Box
mitreisen, oftmals an Stränden, im August sind auf einigen Campingplätzen keine
Hunde erlaubt, ja sogar in einigen Nationalparks gibt es teilweise absolutes
Hundeverbot, oder mindestens Leinenpflicht. Aber etwas abseits der Touristenrouten
ist es meist problemos. Gemeinschaft und Miteinander wird bei uns
großgeschrieben und wo unsere Perros nicht gerne gesehen sind,
lassen wir uns auch nicht gerne sehen.
Am 05. Oktober stand in der
spanischen Tageszeitung ein Artikel über eine Demonstration „Hundeverbot an den
offiziellen Stränden in Spanien“. Die Demo hat der Club de Trabajo del Turko
Andaluz organisiert.
Eine toller Campingplatz bei
Tarifa mit einer
tollen Bar, direkt am Wasser, bei der wir bei Flut eine frische Gischt
abbekommen.
Atlantikküste bei Tarifa
Vier Stunden Strandwanderung auf
kilometerlangen Stränden aus feinem Sand in einer (noch) unverbauten Bucht, an
dem uns nur wenige Menschen begegnen. Der Wind war so stark, dass wir
sandgestrahlt wurden und uns nur noch schreiend verständigen konnten.
Tarifa ist eines der Topziele für
Surfcracks und Kiter
Tarifa ist „High Wind Area“,
Anfänger werden an den hiesigen Windstärken keine Freude haben.
Man muss schon ziemlich
hartgesotten sein, um bei diesen Wassertemperaturen ohne Neopren zu baden. Die
Berge bei Tanger in Marokko sind
deutlich zu sehen und liegen nur 15 Kilometer entfernt.
Perrobegegnung am Strand
Während wir im Restaurant sind,
hat Bonnie sich auf den Fahrersitz geschlichen um besser raussehen zu können
und um zu schauen, was bei uns so auf den Teller kommt.
Ronda ist die meist besuchte Stadt
in Andalusien. Die Stadt ist auf zwei Felsplateaus gebaut und durch eine Brücke
verbunden.
Heute gibt es frisch geangelten
Fisch
ok.....
Unsere Fischereihelfer fressen den
Beifang
„Canyoning“ in der Schlucht des
Rio Chillar bei Málaga, die wir sozusagen auf dem Wasserweg erkunden. Man watet
praktisch die ganze Zeit über im meist knöchel- bis knietiefen Wasser. Nach 8
Stunden dieser Rundwanderung stehen wir unvermittelt vor einer Abbruchstelle, wo
der Hang auf 50 Meter abgerutscht ist. Das unpassierbare, steile Felsgelände,
schaffen wir nicht zu umklettern, so dass wir den gleichen Weg wieder zurück
müssen.
Im weiteren Verlauf wird die
Schlucht so eng , dass unsere Hunde durch einen engen Spalt einige Passagen in
dieser Schlucht durchschwimmen müssen.
Schuhe, die von Leuten nach der
Wanderung auf eine Stromleitung geworfen wurden, weil die Schuhe danach
unbrauchbar waren.
Das blaue Mittelmeer… warm und ohne Wellen
Sprung ins warme Nass
Bei Almeria, im Ursprungstal des
Rio Andarax, laufen wir an einem alten Wasserkanal durch duftende Kiefernwälder
einen einfachen Pfad. Nach einer kurzen Kraxelei über steiles Felsgelände, die
etwas exponierten Stellen sind mit Drahtseilen gesichert, laufen wir an den
steilsten Stellen durch den Berg hindurch und durch mehrere Tunnels. Es wachsen
reichlich wilder Thymian, Rosmarin, Zitronenmelisse und Minze. Wir sehen einen Skorpion, der
schnell unter Steinen verschwindet.
Rastplatz inmitten der Natur
Anstellen für´s Abendessen
Über eine Schotterpiste erreichen
wir einen schönen Strand am Cabo de Gata
Kleine, von bizarren
Felsformationen eingerahmte Sandstrände mit Höhlen, Felsen und Bögen.
Unsere Lovely Bonnie muss sich noch
mächtig anstrengen, um in die Fußstapfen von Mama Leya zu treten.
„Perros No“, gilt aber nur
für Terrier ;-)
Frischen Fisch gibt es hier
überall, in jedem Restaurant
Die Wellen in Villaricos
waren recht hoch
Auf dem Rückweg an der
Costa Blanca grüßen gleich die ersten Feriensiedlungen, der Tourismus ist
allgegenwärtig. Denia hat sich in den letzten 10 Jahren sehr verändert und ist
enorm gewachsen. Viele Deutsche, Belgier und Engländer haben sich hier
niedergelassen oder besitzen dort ein Ferienhaus. Dennoch, im Hinterland von Denia wandern wir eine der schönsten Wanderungen Spaniens. Den Barranco del
Infierno, die Höllenschlucht. Ein wahrhaftiges Feuerwerk der Farben. Die weißen
Felsen kontrastieren mit dem Oleander und den Zwergpalmen. Der Abstieg auf dem
uralten mozarabischen Weg auf alten Wegstufen ist wie vom Bildhauer geformt
und auch für ungeübte problemlos. Über ein Flussbett mit weißen Kieselsteinen
steigt man auf schmalem Pfad den steilen Hang hoch. Steinmännchen weisen den
Weg. Je nachdem wie hoch das Wasser steht, kann man sich über einige Trittbügel
weiter in die enge Schlucht vorwagen. Am Schönsten war es im Frühling dort
wandern zu gehen, wenn alles blüht, denn da sind die Lichtverhältnisse am
schönsten.
Durch ein Felsloch geht es in die
atemberaubende Welt des Barranco del Infierno.
Die Kröte schaffte es nicht aus
einer Höhlung im Fels heraus, wir haben ein wenig nachgeholfen.
Felsen vom Wasser geformt
Stadtstrand von Denia
Hundeverbot am Strand, aber bei
diesem Wellengang war kaum jemand am Strand und es waren einige Halter mit ihren
Hunden anzutreffen. Bonnie fand es einfach super, trotz roter Flagge, über die
Wellen zu springen.
Die Wellen brechen bis über die Straße
Auf dem Heimweg bei Moni
vorbeischauen, gemütlich beisammen sitzen, plaudern und Neuigkeiten austauschen.
Durch Monika Jürgens hat der Perro de Agua Español in Deutschland Einzug
gehalten und wird seither immer häufiger und beliebter. Monika lebt heute in Xalo, in der Nähe
von Denia und züchtet im
R.S.C.E. (Real Sociedad Canina de España). Der RSCE ist das spanische Pendant
zum deutschen VDH und ist ebenso wie dieser der FCI, dem europäischen
Dachverband, angeschlossen.
Chipsy hat einen Spielkameraden
gefunden
Schön war´s. Wir kommen wieder,
hasta luego!
Wir decken uns noch mit
Pinienhonig aus den Bergen und selbstgemachter Feigenmarmelade ein. In den Pyrenäen ist es schon
richtig herbstlich. Die Blätter sind schon ganz gelb, das Wetter wird
schlechter, Herbstnebel ziehen auf und die Nacht war nasskalt.
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